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„Ein wirklich toller Rückzugsort“


WaldKiTa bezieht neue Basisstation im Haus Viktoria im Bilsteintal

„Das geht nicht.“ So war nach einer ersten internen Prüfung die Reaktion der Stadtverwaltung auf die Idee von Jugendamtsleiter Jörg Gawollek, das Haus Viktoria im Bilsteintal als Basisstation für die WaldKiTa umzubauen. Mit dieser Aussage hatten sich die Bilsteintaler um ihren Vorsitzenden Bernd Belecke nicht zufrieden geben. „Wir sind daran interessiert, dass das Haus belebt wird“, erklärte er am Dienstagmittag als die eigentlich nicht umsetzbare Idee gut drei Jahre nach ihrer Entstehung Wirklichkeit wurde. Den symbolischen Schlüssel, den Belecke aus den Händen von Bürgermeister Thomas Schöne zur offiziellen Einweihung entgegennahm, reichte er schnell weiter an KiTa-Leiterin Yvonne Bort.

„Das ist ein wirklich toller Rückzugsort“, strahlte die Leiterin der WaldKiTa, in der 25 Kinder betreut werden. Die Räume im Haus Viktoria, das die Bilsteintaler seit dem 1. Januar 2021 gepachtet haben, werden in erster Linie bei schlechtem Wetter genutzt. Das gibt es für die Waldkinder aber eigentlich kaum, außer „bei Sturm und Gewitter“, so Bort. Die neue Basisstation mit zwei Aufenthaltsräumen, Sanitäreinrichtungen, Lager- und Wickelraum, von der die täglichen Exkursionen starten, ist für die KiTa-Leiterin „Luxus“ und für Kinder und Erzieherinnen „erleichternd“. Was die Kinder besonders freut, riefen einige gleich laut heraus: „die Toiletten.“

„Wir haben gesagt, das muss irgendwie möglich sein, ohne zu wissen, was uns erwartet“, erinnerte sich Bernd Belecke an die Anfangsphase des Projekts zurück, in der schnell klar wurde, dass die ursprünglich vom Verein veranschlagten 20 000 Euro nicht reichen würden. „Was bauen kostet, war uns nicht mehr so wirklich bewusst“, sagte er. Aufwand und Kosten seien „viel, viel höher“ gewesen, als der Verein zunächst vermutet hatte. Die Gründe: gestiegene Materialkosten und kostenträchtige Auflagen der Bauordnung für die Umsetzung des Brandschutzes.

Bis zum jetzt erfolgten Einzug hat das Projekt 150 000 Euro gekostet – „ohne die Leistungen, die von Firmen ohne Berechnung erfolgten“, Sie hätten sich „weit über das hinaus, was sie bezahlt bekommen haben, engagiert“. Und das haben auch die ehrenamtlichen Helfer des Vereins getan. „Alles, was möglich war, wurde in ganz vielen Stunden mit ehrenamtlicher Arbeit erledigt – und mit professioneller Kompetenz“, so Bernd Belecke. Für diesen ehrenamtlichen Einsatz gab es ein lautes „Dankeschön“ aus 25 Kinderkehlen.

50 000 Euro seien durch Zuschüsse und Geldspenden finanziert worden, 100 000 Euro hat der Verein selbst aufgebracht. „Die finanzielle Leistungsfähigkeit des Bilsteintalvereins ist damit weitestgehend ausgeschöpft“, so Belecke.

Dennoch sind die Arbeiten am Haus Viktoria für den Verein lange nicht beendet. Auch der übrige Bereich – es sind etwa zwei Drittel des Gebäudes – soll renoviert werden. Dort sollen ab dem kommenden Jahr – so der Plan – wieder Übernachtungen von Kinder- und Jugendgruppen sowie Schulklassen möglich gemacht werden.

Bis zum Sommer sollen die Arbeiten, die durch Firmen erbracht werden, abgeschlossen sein. Hierfür gibt es Fördergelder aus Leader-Mitteln, die für die gesamte Sanierung aber „bei Weitem nicht ausreichen“. Beim Ausbau der Räume ist auch deshalb wieder viel ehrenamtliche Arbeit gefordert, damit im kommenden Jahr die ersten Jugendgruppen ins Haus Viktoria einziehen können und das „große Potenzial“, das Jörg Gawollek, dem Haus bescheinigt, genutzt werden kann.

Spenden sind herzlich willkommen

Für alle weiteren Projekte hofft der Bilsteintalverein auf Spenden per Paypal über die Homepage des Vereins oder auf die Konten DE31 4146 0116 8510 8802 00 (Volksbank Hellweg) oder DE50 4165 0001 0013 0139 25 (Sparkasse Hellweg-Lippe).

Text u. Bild: Jens Hippe, Warsteiner Anzeiger, 6.3.2024